Yakushima Bio-Teegarten der Familie Watanabe

Japan: YAKUSHIMA BIO-TEEGARTEN DER FAMILIE WATANABE

Der biologische Teegarten der Familie Watanabe befindet sich auf Yakushima, einer kleinen, subtropischen Insel südlich der japanischen Hauptinseln.

Mehr zum biologischen Teegarten von Mankichi und Keita Watanabe: watanabe-yakushima.com

(Von rechts nach links) Mankichi Watanabe und sein Sohn Keita Watanabe mit dessen Ehefrau Mariko Watanabe (2023)

Naturparadies Yakushima

Die Insel Yakushima liegt 160 Kilometer südlich der Stadt Kagoshima und zählt zur Präfektur Kagoshima, in der Teeanbau seit Jahrzehnten eine bedeutende Rolle spielt.

Yakushima wurde 1993 zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt und ein großer Teil der Insel ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Die Insel ist Heimat von unzähligen einzigartigen Tier- und Pflanzenarten. Darunter sind die wahrscheinlich ältesten Zedern der Welt – die älteste soll sogar siebentausend Jahre alt sein. Ein Strand wird alljährlich von hunderten von Meeresschildkröten besucht, die dort ihre Eier ablegen. In den tiefgrünen Bergwäldern leben Makaken-Affen und Yaku-Hirsche.

Bemooste Felsen im Wald von Yakushima

Weil die Insel mitten im Pazifik gebirgig aufragt, bleiben alle Wolken an ihr hängen, heißt es. Mit viel Regen, hoher Luftfeuchtigkeit und ganzjährig warmen Temperaturen eignen sich die klimatischen Bedingungen ideal für den Teeanbau. Bei sprichwörtlich 35 Regentagen im Monat ist es allerdings nicht einfach, trockene Tage für Ernte und Produktion zu erwischen.

Zudem bietet die Insel nur wenige Lagen, auf denen Teegarten-Parzellen angelegt werden konnten. Nur ein schmaler Küstenstreifen ist relativ eben. Dahinter geht die Landschaft schnell in steil hinaufstrebende, dicht bewaldete Berge über. Das Zentrum der Insel besteht aus mehreren Vulkanen, von denen die höchste Erhebung der Berg Miyanoura-dake mit einer Höhe von 1.935 Metern ist. Er ist zugleich der höchste Berg der Region Kyushu.

Drei Freunde gründen einen Teegarten

Inmitten von Yakushimas herrlicher Naturlandschaft gründete Mankichi Watanabe Mitte der Achtzigerjahre mit zwei Freunden den Teegarten. Die drei haben schon in der Schulzeit allerlei gemeinsam ausgeheckt und wollten nun ein Landwirtschaftsprojekt auf die Beine stellen. Nach einigen Vorstudien und Feldforschungen kauften sie eine zwölf Hektar große Fläche, die vollständig bewaldet war. In jährlichen Schritten von einem halben bis einem Hektar machten sie das Land urbar. Sie pflanzten Teepflanzen von verschiedenen Strauchsorten an, bis etwa 6,5 Hektar angelegt waren. Die restliche Fläche besteht bis heute vor allem aus Wald.

Nach einigen Jahren schied einer der Gründer aus, um sich einer anderen Tätigkeit zu widmen. Der zweite der drei Freunde verstarb traurigerweise jung. Mankichi Watanabe ließ sich jedoch nicht ermutigen. Mit seiner Frau Hiroko und engagierten Helfern baute er den Teegarten weiter auf.

Frau Gotos Inspiration zur ökologischen Landwirtschaft

(Von links) Mankichi Watanabe, Frau Watanabe, Frau Goto und Mankichis Ernte-Team (2015)

Mankichi Watanabe hatte noch nie Interesse an konventioneller Landwirtschaft. Auf Druck der landwirtschaftlichen Genossenschaft setzte er ganz zu Beginn testweise Pestizide ein. Doch schon das Sprühgerät stundenlang händisch durch die subtropische Hitze zu schleppen, lag ihm überhaupt nicht – von den Auswirkungen auf Mensch und Umwelt ganz abgesehen.

Eine wichtige Mitarbeiterin des Teegartens, Kumiko Goto (auf dem Foto die dritte von links), kam Anfang der Neunzigerjahre zum Team des Teegarten. Damals las sie auch ein Buch über die Veränderung des Ernährungsstils in Japan, das sie zum Nachdenken brachte. Es ging um die Zubereitung von traditionellen Lebensmitteln, die in Japan schon damals fast ausschließlich in verarbeiteter Form konsumiert wurden, und um Lebensmittel-Zusatzstoffe, die in Japan in erstaunlichem Maße eingesetzt werden.

Bei der Lektüre stieß Frau Goto auf den Gedanken der ökologischen Landwirtschaft. Mankichi Watanabe, der ohnehin einen starken Bezug zur Natur hatte, ließ sich schnell begeistern. Seither wird der Teegarten der Familie Watanabe biologisch bewirtschaftet. Die Pflanzen waren zum Glück nur kurzzeitig in Kontakt mit Pestiziden gekommen und waren noch jung. Die Umstellung verlief daher unkompliziert und die Teesträucher gedeihen seitdem in einem harmonischen natürlichen Gleichgewicht.

Als in Japan die gesetzlichen Rahmenbedingungen geschaffen waren, konnte Mankichi seinen biologischen Teegarten auch zertifizieren lassen. Kumiko Goto kümmerte sich seitdem viele Jahre lang um alle Belange der Bio-Zertifizierung.

Keitas Rückkehr nach Yakushima

Keita, der Sohn von Mankichi und Hiroko Watanabe, wuchs zwar auf Yakushima auf. Doch da es auf der kleinen Insel keine Oberschule gab, musste er als Teenager in die Stadt Kagoshima umsiedeln. Von dort zog es ihn fürs Studium nach Tokyo, wo er blieb und auch seine Frau Mariko kennenlernte. In Tokyo absolvierte er nicht nur eine Ausbildung zum Japanese Tea Instructor, sondern eröffnete auch einen kleinen Laden, in dem er die Tees des elterlichen Betriebs verkaufte. Damit unterstützte er zum einen seine Familie. Zum anderen lag es ihm am Herzen, die wunderbaren, naturbelassenen Yakushima-Tees auch den Großstädtern zugänglich zu machen.

2018 beschloss Keita, mit einem lachenden und einem weinenden Auge, der Metropole den Rücken zu kehren und mit seiner Frau Mariko und den beiden Kindern von Tokyo nach Yakushima zu ziehen. Größer könnten die Entfernung und der Gegensatz zwischen Großstadttrubel im Norden und Naturidylle auf einer abgeschiedenen, subtropischen Insel im Süden Japans kaum sein. Besonders für Keitas Frau Mariko, die aus Tokyo stammt, und die Kinder war der Umzug aufs Land aber der Beginn eines wunderbaren Abenteuers, das die Familie seitdem nie bereut hat.

Seit Keita auf die Insel zurückgekehrt ist, unterstützt er seinen Vater Mankichi bei der Arbeit im Teegarten und in der kleinen Teefabrik, wo er nur kann. Für den inzwischen über siebzigjährigen Mankichi ist es eine große Erleichterung, dass sein Sohn ihm unter die Arme greift und in Zukunft den Teegarten übernehmen kann.

Früheste Ernte in Japan – Kuritawase, Sae Midori und andere Strauchsorten

Durch das subtropische Klima ist Yakushima das Teeanbaugebiet mit der frühesten Ernte in Japan. Der erste Erntetag im Teegarten der Familie Watanabe ist manchmal sogar schon Ende März. Dann wird die früheste Strauchsorte im Teegarten, die Kuritawase, erntereif.

Alle Teegarten-Parzellen liegen in fußläufiger Nähe der kleinen Teefabrik. Nachdem zwanzig Jahre lang keine neuen Büsche angepflanzt wurden, hat Keita Watanabe 2023 erstmals eine Parzelle der Strauchsorte Sae Midori vergrößert. Im gleichen Jahr hat der junge Teebauer auch ein neues Feld mit einer neu gezüchteten, besonders blumig duftenden Strauchsorte angelegt. Die Pflänzchen müssen aber noch groß werden, bevor sie nach fünf Jahren geduldiger Pflege hoffentlich zum ersten Mal geerntet werden können.

Natürlicher Anbau und ursprüngliche Aromen

 Am Rand der Teefelder wachsen Gräser, Klee und Schilf. Sie sind ein wichtiger Lebensraum für Libellen, Käfer und viele andere Insekten. Erst kurz vor der Ernte werden die Teesträucher aufwendig per Hand von Beikräutern befreit und die Ränder mit dem Freischneider gemäht, damit keine anderen Gewächse in den fertigen Tee gelangen können. Das gemähte Grüngut verwenden die Watanabes wiederum zum Mulchen zwischen den Teebüschen. Das hält den Boden feucht und verhindert zumindest ein wenig das Beikrautwachstum.

Um die Ursprünglichkeit der Tees zu bewahren, hat Mankichi Watanabe von jeher darauf geachtet, nicht mit zu viel Dünger in das Wachstum einzugreifen. Stattdessen sorgt er für kräftige Pflanzen, die fest im Boden verwurzelt sind. Mit einem dichten und gut verankerten Wurzelwerk können sie ihre Nährstoffe selbst und auch aus tieferen Bodenschichten aufnehmen. So bilden die Teeblätter auch einen standorttypischen, ureigenen Geschmack.

Auch Keita Watanabe schätzt und achtet die Natur Yakushimas sehr. Ihm ist es wichtig, dass die Teepflanzen ein Teil des natürlichen Gleichgewichts der Insel sind und dass man die ursprüngliche Natur Yakushimas im Aroma der Tees schmecken kann.

Keita hat den biologischen Anbau seines Vaters um das Konzept des „natürlichen Anbaus“ (Shizen Saibai) erweitert. Beim Shizen Saibai liegt der Fokus zusätzlich auf lokalen Kreisläufen: Düngemittel werden nicht extern zugekauft, sondern möglichst vor Ort selbst beschafft oder hergestellt. Das können am Feldrand abgeschnittene Gräser sein oder auch eigener Kompost. Für manche Felder erzeugt Keita einen besonderen Dünger aus übriggebliebenen Teeblättern. Das sind Teestaub und aussortierte harte Blätter aus der Verarbeitung, sowie abgeschnittene Blätter vom Pflegeschnitt der Büsche. All dieses Blattgut wird in einer Ecke am Feldrand kompostiert und nach und nach in den Boden eingebracht. Es entsteht ein Tee, der nicht mit überbordendem Umami überwältigt, sondern durch feine, vielseitige Nuancen überzeugt.

In der eigenen Teemanufaktur

 In den Anfängen verarbeitete Mankichi Watanabe die frischen Teeblätter in einer Fabrik der landwirtschaftlichen Genossenschaft, die nicht allzu weit entfernt vom Teegarten lag. Das sollte aber nur eine Übergangslösung sein, denn er träumte von einer eigenen Teemanufaktur.

Nach und nach suchte Mankichi sich gebrauchte Gerätschaften von anderen Teegärten zusammen. 1993 hatte er es endlich geschafft und konnte mit dem mühsam erstandenen Sammelsurium an Maschinen eine eigene Verarbeitungsanlage errichten. Ein Glück, dass Mankichi in jungen Jahren eine Elektrikerausbildung gemacht hat: So konnte er an vielen Ecken selbst weitertüfteln und die Anlage anpassen.

An der kleinen Manufaktur mit Wellblechwänden, hölzernen Dielen und bloßem Betonboden hat sich seitdem wenig geändert. Hier führt Mankichi heute mit Hilfe seines Sohns Keita alle Schritte von der Vorverarbeitung über das Sortieren bis hin zur finalen Erhitzung nach eigenen Vorstellungen durch. Die Watanabes produzieren vor allem grünen Tee in unbeschattetem Anbau (roji saibai), aber auch in beschattetem Anbau (kabuse saibai).

In der Teesaison verbringt Mankichi Watanabe ganze Tage und Nächte in der Manufaktur, lässt sich von den Teeblättern und dem Augenblick inspirieren und von seinem Gespür leiten. Teeherstellung ist für Mankichi keine Wissenschaft, sondern intuitives Schaffen. Aus solch inspirierten Experimenten entstand zum Beispiel auch sein wunderbar zitronig-frisch duftender Schwarztee. 

Die nächste Generation

Nach seiner Rückkehr auf die Insel hat Keita Watanabe zuerst begonnen, auf dem Teefeld und bei der Ernte mitzuarbeiten. Aber in jeder freien Minute schaut er seinem Vater über die Schulter und erlernt die Feinheiten der Teeverarbeitung.

Aus Keitas eigenen Experimenten sind bereits ein Schwarztee der ersten Ernte und ein hochkarätiger weißer Tee hervorgegangen. Kurz bevor die langen, turbulenten Arbeitstage der ersten Ernte richtig starten, versucht sich Keita immer, so gut es geht, noch Zeit für solche besonderen Projekte zu nehmen. Gerade der weiße Tee ist allerdings so aufwendig in der Herstellung, dass jedes Jahr nur ein paar Kilogramm entstehen. Für die Trocknung nutzt Keita einen alten, hölzernen Schubladentrockner, den er vor Jahren ursprünglich für die Trocknung von Schwarztee angeschafft hatte.

Auch Keitas Frau Mariko packt mit an und sorgt mit ihrer patenten Frohnatur nicht nur für eine positive Stimmung, sondern kümmert sich auch um die Biozertifizierung und viele weitere administrative Aufgaben, die sie von Frau Goto übernommen hat. Man merkt, wie das junge Paar Jahr für Jahr mehr in seine Aufgaben hineinwächst und mit ihren Ideen auch frischen Wind und Farbe in den Betrieb bringt.

Mankichi ist froh und sicher auch ein bisschen stolz, dass sein Sohn und seine Schwiegertochter damit bestens vorbereitet sind, in Zukunft den Familienbetrieb zu übernehmen und weiter natürliche, ursprüngliche Tees auf der schönen Insel Yakushima zu kreieren.


Die Bio Grüntee- und Schwarzteesorten von Familie Watanabe

WATANABE ASANOYU TOKUJOU KABUSECHA (bio)

Für diesen elegant feinen Kabusecha aus biologischen Anbau, beschattet Familie Watanabe vor allem die Sträucher der Teestrauchvarietät Asatsuyu. Das Attribut „Tokujou“ weist daraufhin, dass es sich um besonders gehobenes Blattgut der ersten Ernte handelt.

Das Blattgut dieses Tokujou Kabuse, bei dem es sich um die höchste Qualität der regulären ersten Ernte (also nicht Vorernte: Shincha) handelt, ist perfekt sortiert, und begeistert durch sein tiefes Grün. Die duftend floralen Noten bilden eine abgerundete Komposition mit der Frische, Süße und Milde des Tees.

WATANABE HON-YUU (bio)

Es gibt viele Wege den Geschmack eines Tees bereits beim Anbau im Teegarten zu beeinflussen. Beim HON-YUU geht es genau um das Gegenteil: Ein Geschmack so wie die Natur ihn entstehen lässt. Mankichi und Keita Watanabe lassen dafür ihre Teesträucher auf der kleinen Insel Yakushima im Bio-Anbau ohne Beschattung unter freiem Himmel wachsen. Der buddhistische Begriff “HON-YUU” bedeutet “ursprüngliche Existenz”.

WATANABE CHOU-KA KABUSECHA (bio)

CHOU-KA ist die Meditation am Morgen – ein Innehalten, Sammeln und Selbstreflektion als Beginn des Tages. Alle Bestandteile stammen von der ersten Ernte, die im Teegarten von Familie Watanabe bereits Anfang April startet. Die körperreiche Yutaka Midori als Basis wird von der Kanaya Midori mild abgerundet. Die Süße der Varietät Asatsuyu verleiht der Komposition ihren Glanz.

WATANABE KANAYA MIDORI KOUCHA – SCHWARZTEE (bio)

Für diesen eleganten schwarzen Tee erntet Mankichi Watanabe mit seinem Team ausschließlich die Blätter der Varietät Kanaya Midori, die im Regelfall für die Herstellung von grünem Tee Verwendung findet. Bereits die Tatsache, dass Herr Watanabe keine für Schwarztee übliche Strauchvarietät wie etwas Benifuuki erntet, bildet eine wichtige Basis für den faszinierenden Charakter dieses Schwarztees.

Da die für schwarzen Tee typischen floralen Nuancen aus den Bitterstoffen des Blattguts entstehen, ja durch den geschickt gesteuerten Fermentationsprozess in eben diese Nuancen umgewandelt werden, verwendet Mankichi Watanabe nicht nur die Blätter der ersten Ernte, sondern auch der zweiten und teilweise sogar dritten Ernte, denn diese Blätter profitieren von einer deutlich stärkeren Sonneneinstrahlung. Einen faszinierenden Schwarztee herzustellen erfordert selbstverständlich eine vollkommen andere Denkweise, als einen eleganten Grüntee herzustellen, da bei erst genanntem die Umwandlung der in den Blättern vorhandenen Stoffe die Grundlage bildet, während bei zweitem die weitestgehende Erhaltung der in den Blättern enthaltenen Stoffe als Ziel angesehen werden kann.

Eine weitere, für das charakteristische, lebendige Aroma des Watanabe Kanaya Midori Koucha wesentliche Eigenschaft ist zudem, dass Mankichi Watanabe seinen Schwarztee erst nach etwa zwei Jahren „frei gibt“. Davor bietet er ihn nicht an. Während man denken könnte, die Lagerung würde er ein schweres Aroma hervorbringen, so ist jedoch genau das Gegenteil der Fall. Der hoch-aromatische Kanaya Midori Schwarztee von Mankichi Watanabe begeistert durch seine lebendige Leichtigkeit, die aber mit einer intensiven Tiefe auf inspirierende Weise verwoben ist. Ein außergewöhnlicher und zugleich eleganter Schwarztee.

WATANABE SHIMADORI KABUSECHA (bio)

Der Watanabe Shimadori Kabusecha ist wie ein plötzlicher Schauer auf der Insel Yakushima. Der unterschwellige, süße Geruch von frischem Obst, welches von den Blättern ausgeht, vermittelt ein Gefühl der Vorahnung. Eine Vorahnung, die sich bewahrheitet, wenn man den angenehm weichen Aufguss trinkt. Ein leichtes, anhaltendes Umami begleitet und erfrischt auch lange nachdem der Regen aufgehört hat. Trotz dieser sanften Seiten, hat der ökologisch angebaute Kabusecha der ersten Ernte eine Kraft inne, für welche die Tees von Familie Watanabe bekannt sind.

WATANABE KABUSE SHINCHA (bio)

Mankichi Watanabe liebt seinen Teegarten, der sich auf der Insel Yakushima, einem wirklichen Naturparadies, befindet. Die Liebe zur Natur und seinem Teegarten spürt man deutlich in den Tees von Mankichi, dem die Diversität seiner Teesträucher viel bedeutet. Für diesen feinen Shincha, von dem pro Jahr nur 25kg hergestellt werden, erntet Mankichi Watanabe diejenigen Strauchsorten, die besonders früh austreiben, und die zudem für ihre eleganten, fein-süßlichen, frühlingshaften Nuancen bekannt sind.

So bilden die drei recht seltenen Strauchsorten Kuritawase (diese ist uns von anderen Gärten noch gar nicht bekannt), Sae Midori und Asatsuyu den Blend des Watanabe Kabuse Shincha. Wie der Namen schon sagt, handelt es sich hierbei nicht um einen „normalen“ Shincha aus unbeschattetem Anbau, sondern um einen Frühjahrstee, für den die Teesträucher beschattet wurden.

WATANABE RYŌ SHINCHA (bio)

„RYŌ“ oder auch „REI“ gelesen, ist das Schriftzeichen mit der Bedeutung „Geist, Seele“.

Die Namensgebung des Aracha Shincha von Familie Watanabe aus Yakushima soll daran erinnern, dass ein guter Tee nicht nur daraus besteht, was greifbar ist, also die Teeblätter, sondern auch aus dem nicht greifbaren. Die Umgebung, in der er angebaut wird, die Philosophie derjenigen, die ihn anbauen, die Energie der Natur, in der die Teesträucher wachsen, die Geschichte, wie ein Tee entsteht – all das kann man spüren, wenn man ihn aufgießt und genießt, ohne dass man es äußerlich erfassen kann. Gewissermaßen ist der Ryō also die Seele des Watanabe Kabuse Shincha.